Möhren
Möhren sind knackig, frisch und lecker und das ganze Jahr erhältlich. Im Winter sind sie das schönste Accessoire des Schneemanns und im Sommer erfrischen sie den Körper als leckeren und Energie steigernden Drink. Möhren haben starken Einfluss auf die Gesundheit. Sie verbessern die Sehkraft, wirken gegen Verstopfungen und helfen den Blutdruck zu senken. Wer Möhren regelmäßig in die Ernährung integriert, profitiert nicht nur von einer besseren Gesundheit, sondern ebenso von einem leckeren Geschmack.
Möhrenvielfalt
Spricht man über Möhren, denken die meisten an die “traditionelle” orangefarbene lange Möhre. Tatsächlich gibt es Möhren in den unterschiedlichsten Farben. Von Weiß über Gelb bis ins tiefe Rot und Lila gedeiht die Möhre in der Erde. Je nach Möhrenfarbe variieren auch deren Nährstoffdichte und Wirkung. Doch das ist nicht alles. Nicht nur die Farbe macht die Möhre so vielfältig, genauso ihre Namen und Erscheinungsformen.
Ob als Karotte, Mohrrübe oder Rübli bekannt, Möhren gibt es als Waschmöhren, Bundmöhren und Snackmöhren. Die Waschmöhre kennzeichnet sich mit einem kräftigen Orange, ist circa 18cm lang, 80 Gramm schwer und wird im Winter gerne als Accessoire für den Schneemann genutzt. Die Bundmöhren schmücken sich wiederum mit einem grünen krautigen Strauch und haben oft eine konisch-spitze Form. Die Snackmöhren kennen viele auch unter den Namen Babykarotten. Diese Art von Möhre ist klein, schlank und sehr süß im Geschmack. Während die “Schneemannsmöhre” das ganze Jahr über erhältlich ist, sind deutsche Bundmöhren nur von Mai bis Ende Oktober im Supermarkt zu kaufen. Die Babymöhren sind meist in mundgerechte Stücke geschnitten und verpackt im Kühlregal zu finden.
Möhren Gesund
So unterschiedlich die Formen und Größen der Möhre doch sind, die orangefarbenen Möhren haben etwas gemeinsam: Ihren herausragenden Beta-Carotin-Gehalt. Das Beta-Carotin verleiht der Möhre ihr leuchtendes Orange, wirkt als wertvolles Antioxidans und unterstützt die Sehkraft des Auges. Integriert man die Möhre regelmäßig in die Ernährung, hilft sie den Körper zu reinigen und den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
Möhren Nährstoffe
Der Hauptbestandteil der Möhren ist Wasser. Eine Möhre besteht etwa zu 86 bis 95% aus Wasser, liefert daneben etwa 10% Kohlenhydrate und nur sehr wenige Fette und Proteine.
Möhren Kohlenhydrate
Die Kohlenhydrate der Möhre bestehen aus Stärke und Zucker, wie Saccharose und Glucose. Je nachdem wie man die Karotte zubereitet, variiert der glykämische Index. Isst man die Möhre roh, liegt der glykämische Index in niedrigen Bereich (bei etwa 16). Ein wenig höher ist der glykämische Index bei gekochten Möhren und bei pürierten Möhren kann der glykämische Index bei 60 und mehr liegen.
Isst man Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index, kann man den Blutzuckerspiegel besser regulieren und unerwünschte Blutzuckerspiegelschwankungen vermeiden, was vor allem für Diabetiker zum Vorteil ist.
Lösliche Ballaststoffe
Pektin ist die wichtigste Form der löslichen Ballaststoffe in Karotten. Lösliche Ballaststoffe sind in der Lage den Blutzuckerspiegel zu senken, indem sie die Verdauung von Zucker und Stärke verlangsamen. Gleichzeitig füttern sie die freundlichen Bakterien im Darm, was zu einer besseren allgemeinen Gesundheit führt und vor Krankheiten schützt.
Einige der löslichen Ballaststoffe helfen zusätzlich, den Cholesterinspiegel zu senken. Sie binden die Gallensäure im Verdauungstrakt und scheiden diese aus. Dadurch wird die Produktion von Gallensäure angeregt, wofür Cholesterin benötigt wird.
Unlösliche Ballaststoffe
Die hauptsächlichen unlöslichen Ballaststoffe in Möhren sind die Celluloseformen. Unlösliche Ballaststoffe regen die Darmtätigkeit an, fördern den regelmäßigen Stuhlgang und reduzieren dadurch Verstopfungen.
Möhren Vitamine und Mineralien
Einer der bedeutendsten Inhaltsstoffe in Karotten ist das Beta-Carotin. Beta-Carotin ist genauergenommen die Vorstufe von Vitamin A und wird im Körper in dieses Vitamin umgewandelt. Vitamin A fördert die Sehkraft und ist wichtig für das Wachstum, die Entwicklung und Funktion des Immunsystems. Betrachtet man den täglichen durchschnittlichen Nährstoffbedarf eines Erwachsenen von Vitamin A, deckt bereits eine mittelgroße Karotte 210% dieses Bedarfs.
Neben dem wertvollen Beta-Carotin liefern Karotten zusätzlich das B-Vitamin Biotin, welches bei der Verstoffwechselung von Fetten und Eiweißen eine wichtige Rolle spielt. Dazu kommt das Vitamin K, welches wiederum für die Blutgerinnung wichtig ist und die Gesundheit der Knochen unterstützt. Das Vitamin B6 in Möhren hilft, aufgenommene Nahrung in Energie umzuwandeln und das Mineral Kalium unterstützt die Kontrolle des Blutdrucks.
Möhren sekundäre Pflanzenstoffe
Sekundäre Pflanzenstoffe dienen der Möhre zum Schutz vor gefährlichen Fraßfeinden und wirken im menschlichen Körper als Schutzschild gegen etliche Krankheiten. Sekundäre Pflanzenstoffe wirken als starke Antioxidantien und verbessern die Immunfunktion des Körpers, schützen vor kardiovaskulären Erkrankungen, verschiedenen degenerativen Krankheiten und bestimmten Krebsarten.
Einer dieser sekundären Pflanzenstoffe ist das schon oben genannte Beta-Carotin. Wie unser Körper das Beta-Carotin aus der Möhre nutzt, hängt davon ab, wie wir Möhren essen. Essen wir Möhren in Kombination mit Fett, kann unser Körper das Beta-Carotin besser absorbieren. Wird die Möhre dazu noch bei schwacher Hitze gekocht, kann unser Körper das Beta-Carotin bis zu 5-mal besser aufnehmen.
Vor allem orange farbene Karotten liefern dieses antioxidative Beta-Carotin. In roten und lilafarbenen Karotten überwiegt eher der Gehalt des antioxidativen Lycopins und in gelben Möhren eher das Lutein.
Möhren Wirkung
Möhren senken den Blutdruck
Wenn du dich das nächste Mal über etwas ärgerst und dein Blutdruck steigt, iss eine Möhre. Möhren liefern eine Menge Kalium, welches die Blutgefäße erweitert und die Spannung in den Blutgefäßen und Arterien senkt. Dadurch wird die Durchblutung erhöht, die Organfunktionen im Körper gefördert und die Belastung auf das Herz-Kreislauf-System verringert. Hoher Blutdruck wird häufig mit einer Arteriosklerose, Schlaganfälle und Herzinfarkte in Verbindung gebracht. Zu dem Kalium in Karotten hilft das ebenso enthaltende Cumarin Bluthochdruck zu verringern und die Gesundheit des Herzens zu unterstützen.
Möhren stärken das Immunsystem
Möhren enthalten eine Reihe antiseptischer und antibakterieller Eigenschaften, was sie zu ideale Immunbooster verwandelt. Aber nicht nur das…Neben der Fähigkeit, den Körper vor gefährlichen Eindringlingen zu schützen, sind Möhren eine wertvolle Vitamin-C-Quelle. Vitamin C unterstützt unser Immunsystem auf unterschiedliche Weise und stimuliert unter anderem die Aktivität der weißen Blutzellen.
Möhren verbessern die Verdauung
Wie auch die meisten Gemüsearten liefert die Möhre eine Menge Ballaststoffe. Ballaststoffe vergrößern die Menge des Stuhls, helfen den Nahrungsbrei sanft durch den Verdauungstrakt zu schleusen, stimulieren peristaltische Bewegung und die Sekretion vom Magensaft. Der regelmäßige Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln schützt vor Darmerkrankungen, reduziert das Risiko für Darmkrebs und fördert die Gesundheit des Herzens, indem überschüssiges LDL-Cholesterin von den Blutgefäßwänden besser beseitigt wird.
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Möhren für die Augen
Ein Mangel an Vitamin A kann zu Schwierigkeiten beim Sehen bei schwachem Licht führen. Der hohe Gehalt des Beta-Carotins in Möhren wird im Körper in Vitamin A umgewandelt und kann die Sehkraft verbessern und vor Nachtblindheit schützen.
Menschen, deren Ernährung reich an Beta-Carotin ist, senken das Risiko an einer Makuladegeneration zu erkranken. Mit dem außerordentlich hohen Beta-Carotin-Gehalt gilt die Möhre als einer der besten Sehkraft-Stärker.
Möhren für einen gesunden Mund
Unser Mund benötigt ausreichend Speichel, sei es für die Verdauung unserer Nahrung oder zum Schutz unseres Mundes. Produzieren unsere Speicheldrüsen zu wenig Speichel, sind unsere Zähne anfälliger für Karies, es entsteht schneller Mundgeruch und unser Zahnfleisch ist anfälliger für Schäden. Möhren enthalten spezielle Inhaltstoffe, die die Bildung von Speichel anregen und dadurch besser Bakterien und Fremdkörper besser bekämpfen.
Möhren gegen Diabetes
Dank der Anwesenheit der Carotinoide helfen Möhren, den Blutzucker auf natürlichem Wege zu regulieren. Zusätzlich beeinflussen die Carotinoide die Insulinresistenz, regeln im Körper die Menge, die an Insulin und Glucose benötigt und verstoffwechselt wird. Werden Karotten roh verzehrt, ist ihr glykämischer Index sehr niedrig, wodurch starke Blutzuckerspiegelschwankungen vermieden werden und dem Diabetiker die Blutzuckerkontrolle erleichtert wird.
Möhren Nebenwirkungen
Der Verzehr von Karotten gilt generell als sicher. Bereits Kleinkinder vertragen pürierten Karottenbrei, Erwachsene integrieren die Möhre in den verschiedensten Gerichten und viele Kinder bekommen kleine Möhrchen als Snack für die Schule vorbereitet. Isst man oft und sehr viele Möhren, kann der hohe Carotingehalt in der Möhre die Hautfarbe ein wenig gelb bis orange färben. Solch eine Hautverfärbung fällt oft bei Kleinkindern auf, was in der Regel aber harmlos ist.
Möhren Kaufen
Möhren sind das ganze Jahr im Supermarkt erhältlich. Vor allem die Snackmöhre und die Waschmöhre – also die Möhre ohne Laub – findet man meist verpackt in Schalen oder Beuteln im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt. Deutsche Bundmöhren sind wiederum ab Mai bis Ende Oktober erhältlich.
Beim Kauf von Möhren sollte man darauf achten, dass diese hart, knackig sind und eine frische Farbe haben. Um außerdem das Risiko von chemischen Düngemitteln und Pestiziden zu vermeiden, sollte man beim Kauf die Bio-Qualität bevorzugen.
Hinweis zu Snackmöhren: Snackmöhren oder auch als Babykarotten bekannt sind kleine / oder unreife Möhren, die in den letzten Jahren als Snack sehr populär geworden sind. Der Begriff Babykarotten kann jedoch sehr irreführend sein. Denn es gibt einerseits Karotten, die natürlich klein sind, auf der anderen Seite gibt es aber auch Karotten, die klein geerntet werden, also bevor sie ausgewachsen sind und ihre volle Nährstoffdichte erreicht haben. Dann gibt es noch die dritte Variante der Babykarotte, die maschinell aus einer großen Möhre in kleine mundgerechte Stücke geschnitten wird. Da die Nährstoffdichte einer “normalgroßen” und einer “Baby”-Karotte unterschiedlich sein kann, sollte man (um die meiste Nährstoffdichte aus der Möhre zu erhalten) auf die “traditionelle normalgroße” Bio-Möhre zurückgreifen.
Möhren Lagerung
Damit die Möhre auch nach dem Kauf noch lange frisch bleiben, sollte man die Möhre zuallererst aus dem Beutel nehmen oder die Folie der Schale entfernen. Die höheren Temperaturen, die die Möhre im Laden oder auf dem Nachhauseweg ausgesetzt ist, kann zu einem Schwitzen der Möhren führen, was die Fäulnis anregen kann.
Ausgepackt sollte die Möhre direkt in den Kühlschrank ins Gemüsefach gelegt werden. Noch besser man wickelt die Möhren in ein feuchtes Küchentuch, um die Haltbarkeit zu fördern. Im Kühlregal sind Möhren etwa 7-10 tage haltbar. Legt man die Möhren jedoch neben Ethylen produzierendes Obst oder Gemüse (wie Tomaten und Äpfel), kann sie einen bitteren Geschmack bekommen.
Möhren in die Ernährung integrieren
Möhren sind sehr vielseitig und supereinfach in die Ernährung zu integrieren. Egal ob roh, gedünstet, gekocht, gebraten oder als Zutat in Suppen oder Eintöpfe. Möhren verschönern jedes Gericht mit ihrer leuchtenden Farbe und liefern dem Körper eine Menge wertvoller Nährstoffe. Je nach Größe und Reife variiert der Geschmack der Möhre. Kleine Möhren schmecken meist intensiver und süßer als größere.
Möhre – Ernährungstipps
Klein geschnitten als Snack für zwischendurch oder zum Dippen in Kräuterdips, und Hummus. Geraspelt für den Krautsalat, Wraps oder als Zutat in Backwaren, wie Kuchen oder Muffins. Gedünstet als Beilage von Gerichten. In Kombination mit Wasser sehr fein zu einem leckeren Gemüsesaft gemahlen.
Gesundheit ist lecker
Gesunde Lebensmittel in die Ernährung zu integrieren ist oft einfacher, als man glaubt. Kombinationen aus gesunden und nährstoffreichen Lebensmitteln beleben den Alltag, sorgen für mehr Energie und Freude beim Essen. Denn Essen soll nicht nur gesund sein, sondern schmecken, Kraft geben und glücklich machen.