Gastritis

Gastritis – ein Magen, der gereizt ist, saures Aufstoßen verursacht und Schmerzen nach dem Kaffeetrinken hervorruft. Eine Gastritis entsteht, wenn die Schleimhaut des Magens entzündet ist. Rauchen, Alkohol und Stress greifen den vierschichtigen Magenschutzmantel an und sind der Anfang einer Zerstörung der natürlichen Magengesundheitsbrigade.

Warum brauchen wir die Magensäure?

Schaut man sich den Magen genauer an, scheint es wie ein Wunder. Ein extremer Säuregehalt, der gefährliche Eindringlinge bekämpft, sich aber selbst nicht angreift.

Mit einer dicken Schleimschicht und einer ständig neuen Produktion neuer Sekrete schützt sich die Mageninnenhaut vor einem Selbstangriff. Ein ausgeklügeltes System, das sich selbst schützt und dennoch mit dem hohen Säuregehalt eines der ersten Abwehrmechanismen vom Körper darstellt. Die Magensäure schützt vor gefährlichen Infektionen, desinfiziert und daut den ankommenden Speisebrei an.

Wird das Verteidigungssystem des Magens jedoch angegriffen, kann die riesige Feuerkraft der Magensäure, jede kleinste Verletzung zu einem großen Problem werden lassen.

Was ist eine Gastritis?

Wer kennt das nicht? Eine Magenverstimmung, die durch Völlerei oder Stress verursacht wurde. Während diese Zustände schon teilweise als alltäglich und normal betrachtet werden, hinterlassen sie im Magen merkliche Spuren. Jede kleinste Belästigung verursacht einige wenige bleibende Schäden, die mit der Zeit zu einer Zellschädigung ausarten und riesige Entzündungen bewirken. Die Folge: Eine Gastritis – die Entzündung der Magenschleimhaut.

Egal ob akut oder chronisch, mit der Entzündung der Magenschleimhaut wird die Produktion freier Radikale angeregt. Diese verursachen noch mehr Gewebezerstörungen, schädigen die DNA und erhöhen drastisch das Risiko für Krebserkrankungen des Magens – einer Krebsart, die zu der bekanntesten tödlichen Krebserkrankung gehört.

Akute oder chronische Gastritis

Man unterscheidet zwei spezielle Formen einer Gastritis: die akute und chronische Gastritis.

Die akute Gastritis bleibt in der Regel nur ein paar wenige Tage und heilt dann wieder ab. Eine plötzliche Reizung oder Schädigung der Magenschleimhaut ist meist die Ursache der entstehenden Beschwerden. Die häufigsten Verursacher sind:

  • Alkohol
  • Chemikalien (die zum Beispiel unbeabsichtigt verschluckt wurden)
  • Medikamente (wie zum Beispiel ASS).

Bei der chronischen Gastritis bauen sich die Beschwerden schleichend auf und bleiben einen längeren Zeitraum bestehen. In wiederum anderen Fällen kann auch eine akute Gastritis sich zu eine chronischen entarten und lange Zeit bestehen bleiben. Gründe einer chronischen Gastritis sind:

  • Autoimmunprozesse, bei denen der Organismus Antikörper gegen Zellen der Schleimhaut des Magens bildet und sie zerstört.
  • das Bakterium H.pylori, was etwa 80% der Gastritis-Erkrankungen verursacht und sich im Magen ansiedelt und einen Zustrom von entzündlichen Zellen hervorruft. Etwa - 50% der gesamten Weltbevölkerung sollen mit diesem gefährlichen Bakterium infiziert sein. Jahrelang kann das Bakterium völlig unauffällig bleiben und dem Betroffenen nichts anmerken lassen. Es versteckt sich in den schleimigen Schichten des Magens und reizt immer mehr die Zellen der Magenschleimhaut, bis diese beginnen sich zu entzünden. Neben einer Gastritis ist das H.pylori Verursacher von Geschwüren des Magens, des Zwölffingerdarms und sogar Magenkrebs. Bei vielen Menschen kann die gereizte Magenschleimhaut jahrelang ohne Beschwerden schwellen, wobei bei anderen starke Schmerzen entstehen.
  • ständige Reizungen des Magens, ausgelöst durch Medikamente (NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika, wie Diclofenac, Ibuprofen und ASS), scharfe Speisen, Alkohol und der Genuss von zu viel Kaffee.
  • Stress – ständige Wut und Aggression greifen den Magen an und verursachen allein dadurch eine Gastritis.

Was genau verursacht die Anfälligkeit vom Magen?

Es gibt zwar viele Gründe, warum eine Person eine Gastritis entwickeln kann – egal ob chronischer Stress, Autoimmunprozesse, Bakterien oder Medikamente – doch gibt es eine hauptsächliche Komponente, die alle miteinander verbindet: Der Darm.

Der ein oder andrer mag sich jetzt vielleicht fragen, was hat eine Gastritis mit dem Darm zu tun…Nun sehr viel.

Ein sehr großer Teil unseres Immunsystems befindet sich im Darm. Es setzt sich aus Billionen kleiner Mikroorganismen zusammen, die gemeinsam die sogenannte Darmflora bilden. Eine ungesunde Ernährung, Alkohol, Gifte (ausgelöst durch zum Beispiel Nikotin) und verschiedenste Medikamente greifen die Darmflora immer wieder an und schwächen sie. Die Folge: Ein schwaches Immunsystem und eine erhöhte Anfälligkeit für Entzündungen.

Ist der größte Teil unseres Immunsystems geschwächt, wird meist auch ein Großteil der guten Bakterienstämme im Darm reduziert. Das bedeutet wiederum, dass böse Bakterien im Körper (wie auch das H.pylori) nun die Möglichkeit haben, sich auszubreiten. Die Folge: Die Geburtsstunde einer Gastritis.

Wird nun eine bakterienbedingte Gastritis mit Hilfe von Antibiotika behandelt, geht im Grunde das ganze Spiel von vorne los. Antibiotika greifen nicht nur die schlechten Bakterien im Körper an, sie stürzen sich ebenfalls auf die guten Darmbakterien. Es entsteht eine Zerstörung der Darmflora und ein schwaches Immunsystem.

Mit einem schwachen Immunsystem verliert der Körper also die Fähigkeit, Schutzschilder gegen verschiedenste eintreffende Reize zu bilden, sodass durch ständige Reize (wie Kaffee, Alkohol,…) der Magen schneller gereizt werden kann und entzündliche Prozesse bildet.

Gastritis Symptome

Die typischen Symptome einer Gastritis sind:

  • Sodbrennen / Verdauungsstörungen (brennendes Gefühl im Magen / Brust)
  • Übelkeit oder Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Bauchschmerzen und / oder Blähungen
  • Magendruck
  • Schluckauf
  • Schwarzer, zäher Stuhl

Gastritis Behandeln

Während viele Magenleiden durch die Einnahme verschiedener Medikamente behandelt werden, – ob Säureblocker oder Medikamente, die die Magensäure verringern – liegt die Wurzel dieser Krankheit häufig in der Ernährung und täglichen Gewohnheiten. Zwar bringen viele dieser Medikamente eine kurzfristige Linderung, doch mit sich auch ebenso viele Nebenwirkungen. Um also eine Gastritis effektiv zu behandeln, sollte die eigentliche Ursache angegangen werden.

Hinweis: Egal ob akut oder chronisch, eine Gastritis sollte, vom Arzt abgeklärt werden, um mögliche Folgeschäden und die Entstehung von Geschwüren zu vermeiden.

Wie gehe ich vor?

Sowohl bei einer akuten als auch bei einer chronischen Gastritis sollte in erster Linie der Auslöser beseitigt werden, um eine weiterlaufende Entzündung zu vermeiden. Zwei weitere wichtige Schritte sind die Beruhigung des Magens und der Aufbau der Darmflora. Mit natürlichen Maßnahmen laufen häufig alle drei Maßnahmen gleichzeitig ab.

Wird das auslösende Bakterium H.pylori mittels Antibiotika behandelt, nimmt man am besten bereits während der Antibiotikaeinnahme Probiotika zu sich (diese unterstützen den Aufbau der Darmflora).

Bei einer akuten Gastritis ist es also in erster Linie sinnvoll, den auslösenden Reiz zu meiden. Das bedeutet, der Magen sollte für 1 bis 2 Tage ruhen und keine Speisen aufnehmen. Danach kann man sich langsam an leicht verdauliche Lebensmittel herantasten. Das bedeutet: Grüne Smoothies ohne säurehaltige Früchte und nur wenige Zutaten (wie zum Beispiel Avocado, Banane und etwas Blattgemüse.)

Zusätzlich sollte man in den nächsten Wochen auf schwer verdauliche Nahrungsmittel, wie fettreiche, gebratene und frittierte Lebensmittel sowie auch auf Alkohol und Kaffee verzichten. Folgende Maßnahmen können helfen, eine akute Gastritis gut zu heilen und den Magen wieder auf Hochtouren zu bringen:

Indischer Kümmel

Indischer Kümmel wirkt als natürlicher Säureblocker und ist daher sehr vorteilhaft bei einer Gastritis. Er bietet eine Erleichterung für die Schleimhaut des Magens vor der übermäßigen Säurebildung. Indischer Kümmel hilft ebenso gut gegen Verdauungsstörungen, Übelkeit und Blähungen.

  • 1 Teelöffel indischen Kümmel mit getrockneten Ingwer und ein wenig schwarzem Salz mischen. Einen Teelöffel dieser Mischung mit einem Glas warmem Wasser 3-mal täglich einnehmen.
  • oder 1 Teelöffel indischen Kümmel mit ½ Teelöffel schwarzem Salz in ein Glas Buttermilch geben und 2-mal am Tag trinken. (Die Buttermilch hat probiotische Eigenschaften, bedeutet, sie hilft, die Darmflora aufzubauen).

Ingwer

Ingwer besitzt starke entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften. Es hilft Entzündungen zu behandeln und lindert Symptome, wie Bauchschmerzen, Blähungen, Verdauungsstörungen und Übelkeit.

1 Teelöffel frisch gehackten Ingwer in eine Tasse kochendem Wasser geben, zudecken und 10 Minuten ziehen lassen. Den Tee abseihen, Honig dazugeben und den Tee langsam trinken. Den Tee 2 bis 3 Mal am Tag eine Woche lang trinken.

Hinweis: Ingwer kann mit Blut verdünnenden und blutdrucksenkenden Medikamenten interagieren.

Kamille

Kamille ist reich an speziellen ätherischen Ölen, die für das Verdauungssystem zum Vorteil sind. Sie beruhigt die Darmwand, hilft plötzliche Schmerzen zu lindern und Blähungen zu beseitigen. Gleichzeitig hilft sie Magenentzündungen zu reduzieren und reduziert das Risiko für Geschwüre. 1 oder 2 Teelöffel getrocknete Kamillenblüten in 1 Tasse heißes Wasser geben, bedecken und für 5-10 Minuten ziehen lassen. Den Tee abseihen und etwas Honig hinzufügen. Den Tee mehrmals täglich eine Woche lang trinken. Hinweis: Die Kamillenblüten sollten möglichst nicht gekocht werden, da so wichtige Wirkstoffe vernichtet werden.

Probiotika

Probiotika, die Milchsäurebakterien enthalten, helfen, den schädlichen H.pylori auszulöschen. Sie richten sich gegen ihn und unterstützen gleichzeitig den Aufbau der guten Bakterienstämme im Darm.

Ganzheitliche Gastritis-Behandlung

Ist die akute Phase einer Gastritis vorüber und der Magen beruhigt, kann man bereits vorbeugende Maßnahmen angehen. Um nicht noch einmal an einer Gastritis zu erkranken, sollte man über seine täglichen Lebensgewohnheiten nachdenken und möglicherweise Stress auslösende Situationen und Gewohnheiten meiden. Ein weiterer und sehr wichtiger Punkt ist die Aktivierung des Immunsystems, den Darm.

Mit einer gezielten Darmreinigung, Aufbau der Darmflora und gesunden Ernährung schafft man es, das Immunsystem wieder auf Hochtouren zu bringen und sich gegen Krankheiten verschiedener Art zu schützen.

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