Fermentiertes Gemüse
Fermentiertes Gemüse ist gut für den Darm und versorgt den Körper mit einem hohen Vitamingehalt. Bereits seit Jahrhunderten ist die Fermentation von Lebensmitteln eine einfache und sehr beleibte Art Gemüse länger haltbar zu machen und zu konservieren.
Verschiedenste Kulturen legen so Jahr für Jahr ihr frisch geerntetes Gemüse ein, welches den magischen Prozess der Fermentation durchläuft. Fermentiertes Gemüse wird für den Darm besser verdaulich, nährt die guten Bakterien des Darms und bringt dadurch das Immunsystem auf Höhenflüge.
Was ist fermentiertes Gemüse?
Fermentiertes Gemüse ist Gemüse, welches durch einen Prozess der Milchsäuregärung/Lactofermentation hergestellt wird. Das Gemüse wird hierfür geschreddert, gemahlen oder klein geschnitten und mit etwas Salz und Wasser für etwa eine Woche in einem luftdichten Behälter bei Raumtemperatur aufbewahrt. Nun startet der Fermentationsprozess:
Innerhalb kürzester Zeit beginnen sich die natürlichen Bakterien und andere Mikroorganismen, die sich auf der Außenseite des Gemüses befinden, rasch zu vermehren. Der pH-Wert sinkt und es baut sich eine saure Umgebung auf. Die Bakterien wandeln die Stärke und den Zucker vom Gemüse in Milchsäure um. Diese Säuren wirken als natürliche Konservierungsstoffe und schützen das gesamte fermentierte Gemüse vom Verderben. Gleichzeitig entstehen wertvolle Enzyme, B-Vitamine, Omega-3-Fettsäuren und verschiedene Stämme von Probiotika. Das Gemüse wird nährstoffreicher, besser verdaulich und deutlich länger haltbar.
Ist Fermentiertes Gemüse Gesund?
Neben der Tatsache, dass fermentiertes Gemüse unglaublich gut schmeckt, gibt es mehrere Gründe, warum fermentiertes Gemüse in die tägliche Ernährung integriert werden sollte:
Fermentiertes Gemüse Probiotika
Das Essen von fermentiertem Gemüse regt das Wachstum von nützlichen Bakterien im Darm an. Es baut die Darmflora auf und hilft, ein gesundes Gleichgewicht der Bakterien im Verdauungssystem aufzubauen. Mit einer gesunden Darmflora wird die Verdauung verbessert und die gesamte Gesundheit des Darms gesteigert. Chronische Verdauungsstörungen werden so gelindert und Menschen mit einem Reizdarmsyndrom geholfen.
Etwa 80 Prozent des Immunsystems befinden sich im Darm. Durch die guten Bakterien wirkt sich das des fermentierte Gemüses auf verschiedene Krankheiten positiv aus. Von Entzündungen und Akne bis hin zu Allergien und Autoimmunstörungen, die den gesamten Körper betreffen.
Darmflora mit natürlichen Lebensmitteln aufbauen: Zum Darmprogramm
Fermentiertes Gemüse verbessert die Verdauung
Gemüse, welches fermentiert ist, gilt teilweise als vorverdaut, da der Zucker und die Stärke bereits abgebaut worden sind. Während des Fermentationsprozesses wird die für den Menschen schwer verdauliche Cellulose abgebaut, wodurch die Nahrung besser verdaut werden kann. Wird fermentiertes Gemüse gegessen, kann dieses also besser vom Körper verarbeitet werden und verursacht beim Verzehr weniger Blähungen.
Fermentiertes Gemüse liefert wertvolle Nährstoffe
Enzyme in Lebensmitteln sind kleine Helfer, die die Verdauung ankurbeln und dafür sorgen, dass Nährstoffe besser aufgenommen werden. Durch die Fermentation von Gemüse vermehren sich im Gemüse diese verdauungshelfenden Enzyme. Daneben werden durch den Fermentationsprozess der Vitamin-C- und der Vitamin-A-Gehalt erhöht und B-Vitamine und das Vitamin K2 bereitgestellt. (Das Vitamin K2 und Vitamin D sind wichtig, um das Kalzium aus den Arterien herauszunehmen und dieses in die Knochen zu integrieren. Kalzium, welches sich in den Arterien befindet, kann die Arterien verstopfen und damit das Risiko für koronare Herzkrankheiten und Schlaganfälle erhöhen).
Fermentiertes Gemüse verbessert die Nährstoffaufnahme
Das fermentiertes Gemüse baut die Darmflora auf und liefert wichtige Verdauungsenzyme. Diese helfen, die Nährstoffe der gegessenen Lebensmittel besser zu absorbieren und in Komabination mit einer gesunden Darmflora die gesamte Vitalität des Körpers zu steigern.
Beim Verzehr anderer Lebensmittel, kann der Körper nun die enthaltenen Nährstoffe besser verwerten. So kann durch weniger Nahrung mehr Lebensenergie gewonnen werden.
Fermentiertes Gemüse entgiftet den Körper
Mit den winzigen Mikroorganismen in fermentiertem Gemüse werden nicht nur die Nährstoffe besser gespalten, sondern dazu gefährliche Giftstoffe im Körper gebunden und heraustransportiert. Fermentiertes Gemüse gilt damit als ein wertvoller und natürlicher Entgifter und ist sogar in der Lage, Schwermetalle aus dem Körper zu lösen.
Fermentiertes Gemüse sicherer als rohes Gemüse
Fermentiertes Gemüse gilt sicherer als rohes Gemüse. Der Grund dafür ist, dass rohes Gemüse das Bakterium E.coli enthalten kann. Sobald der Fermentationsprozess beginnt, stehen die Milchsäure und das E.coli im direkten Konkurrenzkampf zueinander. Da die Milchsäurebakterien jedoch als hocheffiziente Mörder von anderen Bakterien gelten, gewinnen sie den Kampf und schützen vor gefährlichen Bakterien.
Fermentiertes Gemüse – eine super Konserve
Hausgemachte Salsa bleibt im Kühlschrank nur ein paar wenige Tage frisch. Fermentierte Salsa bleibt dagegen monatelang frisch. Das Gleiche gilt für Sauerkraut, Gurken, Rüben und so weiter. Die Lactofermentation ermöglicht es, diese Lebensmittel länger aufzubewahren und das, ohne dass wertvolle Nährstoffe verloren gehen.
Wie wird fermentiert?
Für die Fermentation benötigt man lediglich ein luftdichtes Einmachglas, Gemüse, Salz und Wasser.
Diese einfache Zusammensetzung der Inhaltsstoffe funktioniert aus folgendem Grund:
Die guten Bakterien, die sich im Fermentationsprozess vermehren, benötigen für ihr Wachstum Salz. Wogegen die schlechten und gefährlichen Bakterien nicht viel Salz dulden. Während des Fermentationsprozesses vollzieht sich also ein Kampf zwischen den guten und schlechten Bakterien. In einer ersten Phase bekämpfen die guten Bakterien die schlechten Bakterien und beginnen anschließend mit ihrer eigentlichen Arbeit.
Für die erste Phase wird das Gemüse also erst klein geschnitten, gehackt oder gerieben, gut mit Salz vermischt und anschließend in das Einmachglas gegeben und Wasser zugegossen. Das Gemüse bleibt während dieser Phase in einer Salzlake, die salzig genug ist, um die schädlichen Bakterien unter Wasser zu töten. Durch die Arbeit der Bakterien entweicht vom Gemüse Luft, sodass anfangs ein leichter Schaum im Glas entsteht. Diesen sollte man alle 2-3 Tage abschöpfen. Die guten Bakterien überleben diese Phase.
In Stufe zwei der Fermentation beginnen die guten Bakterien Lactose und andere Zucker in dem Lebensmittel in Milchsäure umzuwandeln. Dies schafft eine saure Umgebung, macht das Gemüse länger haltbar und es entsteht der klassische würzige Geschmack der fermentierten Lebensmittel.
Das eingelegte Gemüse hat bereits nach der ersten Fermentationsphase eine leicht säuerliche Note und könnte bereits gegessen werden. Empfehlenswert ist es doch, das Gemüse erst nach abgeschlossener Fermentation nach etwa 10-14 Tagen zu verzehren.
Hinweis: Während der Fermentation sollte das Gemüse bei Zimmertemperatur gelagert werden. Danach sollte das fermentierte Gemüse im Kühlschrank oder Keller gelagert werden, wo es bis zu einem halben Jahr haltbar bleibt.
Welche fermentierte Gemüse gibt es?
- Sauerkraut – ist deutschlandweit das bekannteste fermentierte Gemüse.
- Kim Chee – stammt aus Korea und besteht in der Regel aus einem Kohl, roten Chilischoten, Knoblauch und verschiedene Gewürze.
- Miso – stammt aus Japan und besteht aus fermentierten Sojabohnen und Getreide.
- Kombucha Pilz – ist ein fermentiertes Getränk und wird mit süßem Tee hergestellt.
Fermentiertes Gemüse aus dem Supermarkt
Die meisten fermentierte Lebensmittel, die im Supermarkt in Gläsern oder Konservendosen erhältlich sind, sind pasteurisiert und bei hoher Hitze gekocht. Gute sowie schlechte Bakterien werden dadurch getötet und viele wichtige Nährstoffe zerstört. Dazu kommt, dass die meisten solcher Lebensmittel häufig zu hohe Mengen an Natrium und Zucker enthalten. Ein zu hoher Natriumgehalt kann zu verschiedensten Leiden, wie auch unter anderem zum Bluthochdruck führen.
Fermentiertes Gemüse in die Ernährung integrieren
Das fermentierte Gemüse verbessert nicht nur die Darmflora, sondern auch damit das gesamte körperliche Befinden. Die Energie wird gesteigert, die Vitalität der Organe verbessert und das Immunsystem auf Höhenflüge gebracht.
Für diese Umstellung benötigt der Körper Zeit. Er braucht Zeit, um die guten Bakterien im Darm aufzubauen und dadurch die schlechten zu bekämpfen. Aus diesem Grund ist es ratsam, den Verzehr von fermentiertem Gemüse nur langsam zu starten und dann mit der Zeit langsam zu erhöhen.
Je nach Gesundheitsstand variiert hierbei die Dosiermenge. Wenn die schädlichen Mikroorganismen im Darm überhand haben, kann ein Zeichen hierfür, ein unkontrolliertes Verlangen nach Lebensmitteln, wie Zucker, ungesunde Lebensmittel und Teigwaren sein. Werden jetzt fermentierte Lebensmittel langsam in die Ernährung integriert, kann dieses Verlangen gesenkt werden und ein Hinweis darauf sein, dass im Darm eine Veränderung geschieht.
Gesundheit ist lecker
Gesunde Lebensmittel in die Ernährung zu integrieren ist oft einfacher, als man glaubt. Kombinationen aus gesunden und nährstoffreichen Lebensmitteln beleben den Alltag, sorgen für mehr Energie und Freude beim Essen. Denn Essen soll nicht nur gesund sein, sondern schmecken, Kraft geben und glücklich machen.