Arthrose
Wird der Gelenkknorpel stark belastet, die Gelenkkapsel dick und entzündlich, klingt das nach starken Schmerzen. Und so ist es auch. Eine Arthrose zerstört die Gelenkkapsel, führt zu starken Schmerzen und Einschränkungen im Alltag. Viele Betroffene haben Schwierigkeiten beim Treppesteigen, beim Anziehen und beim Greifen und Kneten.
Zu dem hauptsächlichen Auslöser dieser Erkrankung galt lange die übermäßige Belastung des Gelenks. Neue Untersuchungen zeigen nun, dass auch die Ernährung einen starken Einfluss auf diese Erkrankung hat.
Was ist Arthrose?
Arthrose ist auch als der “Gelenkverschleiß” bekannt. Wie das Wort bereits sagt, wird das Gelenk durch den Verschleiß/Abrieb der Gelenkflächen geschädigt.
Die Arthrose kann ein oder mehrere Gelenke betreffen. Die wichtigsten Symptome der Arthrose sind Gelenkschmerzen und Steifheit, die sich in der Regel mit dem Alter verschlechtern.
Arthrose und Arthritis werden häufig synonym verwendet. Obwohl die Arthrose den Gelenkverschleiß meint und die Arthritis die Gelenkentzündung beschreibt, bestehen zwischen beiden Wechselwirkungen. Die Entzündung der Gelenkinnenschleimhaut einer Arthritis hat Auswirkungen auf den Gelenkknorpel. Eine unbehandelte Arthritis kann damit chronisch werden und eine Arthrose verursachen. Andersrum kann eine Arthrose zur Arthritis werden. Also ein Verschleiß kann eine Entzündung im Gelenk verursachen.
Bei einer Arthritis entsteht meist ohne Verschließerscheinungen eine Entzündung im Gelenk. Die Gelenkinnenhaut wird durch Auslöser, wie eine rheumatoide Arthritis oder einer bakteriellen Infektionen gereizt und entzündet sich als Folge.
Harnsäurekristalle, Infekte oder Erkrankungen wie Schuppenflechte oder Lupus können noch weitere Arten von Arthritis verursachen. Insgesamt lassen sich über 100 verschiedene Arthritisarten unterscheiden.
Aufgrund der Zusammenhänge der Arthrose und Arthritis wird international häufig der zusammengefasste Begriff “Osteoarthritis” verwendet. Er meint eine vom Knorpel und Knochen auslösende, entzündliche Erkrankung im Gelenk.
Arthrose Entstehung
Um besser zu verstehen, was passiert, wenn eine Person an irgendeiner Form von Arthrose leidet, sollte man die grundlegenden Dinge eines Gelenks verstehen.
Ein Gelenk ist im Allgemeinen die Stelle, wo ein Knochen sich gegen den anderen bewegt. Es gibt Bänder, die diese beiden Knochen zusammenhalten. Die Bänder stabilisieren das Gelenk, lassen aber auch Bewegung zu. Die Muskulatur, die über ein Gelenk zieht, führt die Bewegung des Gelenks aus und sorgt bei Anspannung für eine Kompression (Anpressen) der Gelenkflächen.
Der Knorpel überzieht die Knochenoberfläche und verhindert, dass beide Knochen direkt gegeneinander reiben. Diese Überspannung vom Knorpel ermöglicht eine reibungslose und schmerzlose Bewegung im Gelenk.
Dann gibt es noch eine Kapsel, die das Gelenk umgibt. Der Raum im Gelenk und unter der Kapsel ist die sogenannte Gelenkhöhle. Sie ist reich an einer Gelenkflüssigkeit und ernährt damit den Knorpel und sorgt für einen reibungslosen Bewegungsablauf im Gelenk. Die Gelenkflüssigkeit wird von der Gelenkinnenhaut, der sogenannten Synovia gebildet.
Je nachdem welchen Typ der Arthrose/Arthritis man hat, kann entweder der Knorpel abgenutzt, zu wenig Gelenkflüssigkeit vorhanden sein, eine Infektion das Gelenk angreifen oder eine Autoimmunität bestehen – also eine Krankheit, bei der sich der Körper selbst angreift.
Bei der Arzhrose verliert der Knorpel zunächst seine Elastizität. Ist der Knorpel steif, wird er leichter beschädigt. Der Knorpel, der eigentlich eine stoßdämpfende Wirkung hat, nutzt sich an einigen Bereichen nach und nach ab. Da der Knorpel geschädigt ist, wird das körpereigene Immunsystem aktiviert. Es sendet kleine Helfer aus, die den abgeriebenen Knorpel abtransportieren. Als Folge wird das Gelenk dick, entzündlich und die äußeren Sehnen und Bänder gestreckt. Dies führt zu Schmerzen. Wird der Knorpel immer und immer wieder gegeneinander gerieben, wird er letztlich weggerieben, bis schließlich Knochen an Knochen reiben.
Arthrose Ursache
Laut Untersuchungen werden die meisten Arten einer Arthrose durch eine Kombination von mehreren Faktoren verursacht. Zu den wichtigsten Arthrose-Auslösern gehören:
- körperlich anstrengende Arbeit, insbesondere mit immer gleichen Bewegungen
- frühere Verletzungen / Knochenbrüche
- Infektionen oder allergische Reaktionen (können kurzfristig eine Arthritis auslösen). Wenn eine Arthritis durch eine Infektion verursacht wird, wird sie als „reaktive Arthritis“ bezeichnet.
- Übergewicht (sorgt für eine stärkere Belastung und Kompression vom Gelenk)
- eine nährstoffarme Ernährung
- Entzündungsfördernde Lebensmittel, wie zum Beispiel Zucker
Arthrose Symptome
Zu den grundlegenden Symptomen einer Arthrose gehören die 5 typischen Entzündungszeichen:
- Schmerz
- Schwellung
- Rötung
- Erwärmung
- eingeschränkte Beweglichkeit
Je nachdem, welches Gelenk betroffen ist und wie akut die Entzündung im Gelenk ist, sind nicht immer alle Entzündungszeichen zu sehen. Ist die Entzündung zum Beispiel in einem Wirbelsäulenabschnitt, ist die Rötung und Schwellung meist nicht sichtbar.
Die Symptome entwickeln sich bei einer Arthrose in der Regel langsam und werden mit der Zeit immer schlimmer. Es entstehen Schmerzen im Gelenk während und nach einer Bewegung, aber auch nach längerer Inaktivität. Häufig sind die Betroffenen sehr druckempfindlich, wenn Belastung auf ihr Gelenk gebracht wird, und klagen sehr oft über eine morgendliche Steifigkeit.
Menschen mit einer Arthrose fällt es häufig schwer das Gelenk zu benutzen – daraufhin verlieren sie ihre Flexibilität und werden immer steifer. Die am häufigsten betroffenen Gelenke sind die Hüften, Hände, Knie und Wirbelsäule.
Bei der rheumatoiden Arthritis ist es häufig so, dass mehrere Gelenke gleichzeitig betroffen sind (zum Beispiel beide Hände und Knie), wogegen bei der Osteoarthritis und der infektiösen Arthritis meist nur ein Gelenk betroffen ist. Menschen mit einer infektiösen Arthritis haben dazu häufig Fieber und oft noch andere Erkrankungen.
Arthrose Medikamente
Der erste und häufigste Lösungsansatz bei einer Arthrose ist der Griff zu schmerzstillenden Medikamenten oder Spritzen. Viele Ärzte verschreiben entzündungshemmende Medikamente, um die Schmerzen zu lindern und dadurch die Lebensqualität zu steigern.
Zu den häufigsten Entzündungshemmern gehören:
- Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAR) – NSAR sind die am häufigsten verschriebenen Medikamente für Arthrose-Patienten. In kleinen Dosen helfen sie gegen eine breite Palette verschiedener Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Fieber. Bei einer höheren Dosis lindern sie Gelenkentzündungen.
- Betäubungsmittel Schmerzen – Sie wirken schmerzlindernd, weil sie die Schmerzrezeptoren der Nervenzellen blockieren. Sie richten sich aber nicht direkt gegen die Entzündung. Sie werden häufig nur für eine kurze Zeit verschrieben, da sie abhängig machen können.
- Hyaluronsäure – Hilft die Komponente der Gelenkschmiere im Gelenk zu ersetzen.
- Minocyclin – ein Antibiotikum, das manchmal als Antibiotika-Therapie für rheumatoide Arthritis verwendet wird.
- Salicylate
- Paracetamol
- Kortikosteroide
Viele entzündungshemmende Mittel wirken zwar kurzzeitig schmerzlindernd und helfen die Gelenkbeweglichkeit zu verbessern, doch tragen die meisten erhebliche Nebenwirkungen mit sich. So zum Beispiel auch die NSARs. Sie können starke Magenbeschwerden und Blutungen im Gastrointestinaltrakt verursachen. Die Salicylate können wiederum Nierenprobleme und ebenso Magen-Darm-Blutungen verursachen.
Um seine Gelenkschmerzen dauerhaft loszuwerden, ist es ratsam, die auslösende Ursache zu behandeln. Das bedeutet, ist zum Beispiel das Übergewicht der auslösende Faktor, sollte der Betroffene abnehmen. Liegt es wiederum an einer nährstoffarmen Ernährung, kann man mit einer pflanzlichen und mineralstoffreichen Ernährung gut punkten.
Arthrose ohne Medikamente behandeln
Eins vorab: Wenn es akut ist und du eine schnelle Hilfe brauchst, wird dir wahrscheinlich keiner besser helfen können, als dein Arzt. Wenn du jedoch vorbeugen oder im Nachgang einen gesünderen Lebensstil annehmen möchtest, um zu verhindern, dass es wieder kommt, gibt es natürliche Möglichkeiten, die dabei helfen können.
Viele Menschen mit einer Arthrose haben Angst sich zu bewegen. Sie haben Angst vor dem nächsten Schmerz. Doch genau diese Menschen sollten sich bewegen. Bewegung hilft den Stoffwechsel im Gelenk anzukurbeln, dadurch den abgeriebenen Zellschutt und die Entzündung zu beseitigen und die Schmerzen zu lindern.
Wichtig ist aber, dass sich Menschen mit einer Arthrose zunächst dosiert bewegen. Das bedeutet, dass sie das Gelenk im schmerzfreien Bereich bewegen sollen. Bei einer Arthrose im Knie hilft es zum Beispiel, sich auf einen Tisch zu setzen und die Beine baumeln zu lassen. Bei einer Arthrose in den Händen kann die eine Hand die andere vorsichtig und passiv bewegen.
Die noch vorhandene Gelenkflüssigkeit wird so verteilt, das Gelenk “schmieriger” und beweglicher. Ist der akute Schmerz vorbei, sollte die Belastung etwas gesteigert werden. Meist sind Spaziergänge oder Kneten mit den Händen ein guter Ansatz.
Nach dieser Phase ist ein moderates Muskeltraining zu empfehlen, welches mit der Zeit die Belastung gesteigert werden sollte.
Ernährung gegen Arthrose
Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Gesundheit des Knochens und die Entstehung von Entzündungen. Ein Nährstoffmangel, Zucker und viele verarbeitete Lebensmittel entziehen dem Körper Mineralstoffe und sorgen dafür, dass der Gelenkknorpel nicht mehr richtig versorgt und die Gelenkflüssigkeit entzogen wird.
Doch die gute Nachricht ist, dass durch eine Ernährungsumstellung der Gelenkknorpel und die Gelenkflüssigkeit auf einem natürlichen Wege wieder aufgebaut werden und sie ihrer Aufgabe nachgehen können. Je nach Schädigungsgrad kann der Körper Tage bis Wochen benötigen, um die Schäden zu reparieren.
Was ist zu beachten?
- Vermeide Zucker
- Vermeide Lebensmittel, die sehr fettig sind und Transfette enthalten (wie zum Beispiel Fertigprodukte)
- Vermeide pasteurisierte Milchprodukte
- Iss stattdessen reichlich frische Früchte und Gemüse
Lebensmittel gegen Arthrose
Omega-3-Fette
Untersuchungen haben gezeigt, dass der Verzehr von Omega-3-Fetten vor Entzündungen schützt und die Symptome reduziert, die mit einer Arthrose häufig in Zusammenhang gebracht werden. Außerdem sorgt ein höheres Maß an Omega-6-Fettsäuren im Gegensatz zu Omega-3-Fettsäuren zu einer höheren Aktivität der COX-2-Enzyme. Diese gehören zu den wesentlichen Auslösern einer Gelenkentzündung.
Omega-6-Fettsäuren sind zum Beispiel in Fleisch, Mais, Snacks und Sonnenblumenöl enthalten. Die gesunden Omega-3-Fettsäuren findet man dagegen in Leinsamen, Chia Samen, Walnüssen und im Lachs.
Ingwer
Bereits seit Tausenden von Jahren wird Ingwer verwendet, um Erkältungen, Übelkeit, Migräne und Bluthochdruck zu behandeln. Ingwer hat eine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung. Frischer Ingwer kann gut ins kochende Wasser gelegt und als Tee genossen werden.
Bromelain
Bromelain ist ein Enzym, welches in Ananas enthalten ist und als ein natürlicher Entzündungshemmer dient. Am besten nimmt man es auf, wenn man frische Ananas verzehrt.
Gesundheit ist lecker
Gesunde Lebensmittel in die Ernährung zu integrieren ist oft einfacher, als man glaubt. Die EatMoveFeel App macht Gesundheit zu einem Abenteuer. Kombinationen aus gesunden und nährstoffreichen Lebensmitteln beleben den Alltag, sorgen für mehr Energie und Freude beim Essen. Denn Essen soll nicht nur gesund sein, sondern schmecken, Kraft geben und glücklich machen.